Kundgebung mit Basta! vor dem LKA am 19. November

Basta!

Kundgebung mit Basta! vor dem LKA am 19.11.2020 | 8 Uhr | LKA Berlin, Tempelhofer Damm 12

Seit eineinhalb Jahren stehen die Genoss:innen von Basta jede Woche Donnerstag von 8-10 Uhr vor dem Berliner LKA am Tempelhofer Damm und stellen Fragen an die Polizist:innen wegen der bis heute unaufgeklärten Anschläge und Morde durch Nazis in Neukölln. Dort bekommt die Polizei es wirklich mit und wird direkt angesprochen.

Im Vorfeld der Demo am Todestag von Silvio Meier, die dieses Jahr in Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt in Süd-Neukölln stattfindet, schließen wir uns Basta an.

Kommt also am 19.11.2020 von 8-10 Uhr zum LKA Berlin!

Mehr Infos zu Basta: https://www.basta-britz.de/

Anreisepunkte und Routenänderung

Für die Demonstration wird es mehrere Vortreffpunkte für eine gemeinsame Anreise geben:

1) Anreise von der Silvio Meier Mahnwache
Wir wollen gemeinsam Silvio Meier Gedenken und im Anschluss gemeinsam in Neukölln auf die Straße gehen – in Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt! Mehr Infos
21. November / 16:00 Uhr / Silvio-Meier-Straße Ecke Frankfurter Allee

2) Anreise aus Neukölln mit der U-Bahn
21. November / 17:15 Uhr / S-Bahnhof Neukölln

3) Anreise aus Neukölln mit dem Fahrrad
21. November / 17:30 Uhr / S-Bahnhof Neukölln auf dem Real Parkplatz

Außerdem gibt es eine kleine Routenänderung, statt direkt die Neuköllner Str. runterzugehen, wird jetzt ein kleiner Schlenker nach Alt-Rudow gemacht. Hier die aktuelle Karte:

Karte der Route

Route der Demonstration mit Karte

Es gab eine kleine Routenänderung, die aktuellste Version findet ihr hier!

Die Demonstration wird vom Gedenkort für Burak Bektaş (Rudower Str. / Möwenweg) starten und dann über die Rudower Straße in die Fritz-Erler-Allee einbiegen um schließlich zur Rudower Spinne zur laufen.
Erreichbar ist der Gedenkort entweder über die Parchimer Allee (U7) oder über die Bushaltestelle Klinikum Neukölln (M46, 171).

Hier ist eine Karte mit der Route sowie diversen Locations die von Interesse sind:

Karte der Route

Fight Back – Rechten Terror bekämpfen!

Seit Jahren werden eine Vielzahl von rechtsterroristischen Anschlägen in Neukölln verübt. Erst kürzlich wurde die syrische Bäckerei “Damaskus” mit SS-Runen besprüht und parallel ein Transporter vor dem Laden angezündet. 2018 wurde das Auto eines linken Lokalpolitikers direkt neben seinem Wohnhaus in Brand gesteckt. Neonazistische Anschläge und Graffiti, in denen offen zu Mord aufgerufen wird, gehören von Nord-Neukölln bis Rudow für sich antifaschistsch und antirassistisch engagierende sowie migrantische Menschen mittlerweile zum Alltag.

Inzwischen vergeht kaum eine Woche ohne neue Verstrickungen und Details zum Neukölln-Komplex. Immer mit dabei: die Berliner Sicherheitsbehörden, namentlich Polizei, Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft. Von Oberstaatsanwalt Matthias Fenner, der offen mit einem der Hauptverdächtigen symphatisiert und bis vor kurzem mit den Ermittlungen in Neukölln betraut war, bis hin zu Stefan K., der neben seiner Tätigkeit als Teil der zuständigen Ermittlungsgruppe auch als Täter an einer rassistischen Körperverletzung beteiligt war, sind Exekutive und Judikative tief im Sumpf der Anschlagsserie verankert.

Mittendrin befindet sich auch der Bezirksverband Neukölln der Alternative für Deutschland (AfD). Dieser ist durchsetzt von Neonazis und pflegt Beziehungen zur Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) sowie diversen Gruppen von Nazi-Hooligans. So war Tilo Paulenz, einer der Hauptverdächtigen in der Anschlagsserie, jahrelang Vorstand im AfD Bezirksverband. An Paulenz wurden auch polizeiinterne Informationen von einem in der Neuköllner AfD aktiven Polizisten weitergeleitet. Immer wieder nahm auch der zweite Hauptverdächtige der Angriffsserie und ehemalige Bezirksvorsitzende der Neuköllner NPD Sebastian Thom an Veranstaltungen der AfD Neukölln teil. Schon in den 2000er Jahren fiel Thom durch Angriffe auf Linke auf – häufig gemeinsam mit Julian Beyer, der als dritter Hauptverdächtiger gilt.

Während der Großteil der Anschläge sich in Nord-Neukölln abspielt, finden sich die Nazistrukturen eher in Südneukölln. So befinden sich mehrere Treffpunkte der Neuköllner AfD, wie das Hotel “Novi Sad” und das Restaurant “Torero”, entlang der U7 Richtung Rudow. In direkter Nähe des “Torero” befindet sich auch die Anlage des TSV Rudows, ein Verein, der immer wieder Probleme mit Nazi-Hooligans hat. Verschiedenste Neuköllner Neonazis nahmen immer wieder als Zuschauer bei ihren Spielen teil. Mehrmals gab es (rassistische) Anfeindungen gegenüber sich emanzipatorisch positionierenden Fans oder Spieler*innen anderer Clubs. Bei einem versuchten Übergriff auf Fans von Tennis Borussia Berlin im Jahr 2014 war, neben anderen bekannten Neonazis wie Timo Lennig, auch Tilo Paulenz dabei.

All dies zeigt ein tiefliegendes Problem mit Neonazis in Neukölln. Ein Problem, welches sich durch Parteien, staatliche Behörden und Neonazi-Strukturen zieht. Eins ist jedoch klar: Auf die Berliner Sicherheitsbehörden ist kein Verlass. Mittlerweile kommt fast im Wochentakt ein neuer Skandal ans Licht und die 30-köpfige Sonderkommission “Fokus” zur Aufklärung des Neukölln-Komplex tappt nach einem Jahr, immernoch ohne jegliche Erkentnisse, im Dunkeln – und will das vielleicht auch.

Wir müssen gegen das Nazi-Problem in Neukölln selbst aktiv werden! Deswegen wollen wir am 21. November in Südneukölln demonstrieren: Für ein Neukölln frei von Nazis. Für ein Neukölln, in dem sich jeder Mensch, egal welcher Hautfarbe, sicher fühlen kann!

Die Demonstration findet am Todestag des von Neonazis ermordeten Silvio Meiers statt – in Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt weltweit!